Tantra und Liebe

Am Anfang bist du losgefahren – mit einem offenen Cabrio und wehenden Haaren. Mit vielen Gepäckstücken auf eine Reise in ein neues Leben, zu einem gelobten Land (promised land). Du bist bester Laune, völlig engagiert und in Vorfreude. Du fährst schneller und schneller.

Bei allem Fahrtwind und rasanten Tempo fliegen mehr und mehr Gepäckstücke aus dem Wagen. Du bist dir nicht wirklich sicher, ob du mit dem Verlust deiner wohlbehüteten Dinge einverstanden bist, und fährst dennoch weiter.

Auf der Strecke gehen die Reifen kaputt, das Auto schlingert und kommt mit dem letzten Benzintropfen scheppernd an ein Ziel. Du bist erschöpft, schmutzig und selbst die eingepackten Geschenke sind aus dem Auto gefallen. Da ist nichts mehr, was du geben kannst.

Wenn du ankommst, dann hast du nichts – auch das Auto ist hinüber. Was dich „fährt“ ist Liebe. Reine Liebe.

Du trittst über die Schwelle in kompletter Armut und mit völligem Verlust.

Alles, was du geben kannst, ist dich selbst. In Hingabe. Es gibt nichts mehr, was du tust oder tun kannst, sondern es geschieht. Du bist angekommen. Es ist Liebe.