Fragen und Antworten

Gerne beantworte ich Ihre Fragen zu meinen Seminaren oder zu den Einzelsitzungen auch per Email oder am Telefon:

Ilka Stoedtner
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Seminare

Ja, bei Seminaren, in denen es für die Struktur und den Seminarprozess wichtig ist, wird auf ein gleiches Verhältnis zwischen Frauen und Männern geachtet. Allerdings gibt es hierfür keine Garantie. Gemäß der Erfahrungen aus den letzten zehn Jahren herrscht in den meisten Tantra-Seminaren sowieso Parität, nur manchmal überwiegen ein bis zwei Personen eines Geschlechts.

Innerhalb der Gruppen gibt es immer Einzel-, Partner- und Gruppenstrukturen. Befürchtungen verschwinden sehr schnell im Eifer des Geschehens bzw. innerhalb einer tieferen Begegnung mit Mann oder Frau.

Ja, natürlich! Paare können alle Übungen zu Zweit machen oder andere Teilnehmer für Partnerübungen wählen – jeder entscheidet das für sich.

Paare können sehr viel aus den Seminarinhalten gewinnen, denn es ermöglicht eine andere Art der Begegnung jenseits des Alltages. So kann sich Liebe vertiefen, denn man nimmt den Partner »neu« wahr und kann die Flamme der Lust und Liebe neu entzünden. Langfristig gesehen werden die Unterschiede zwischen neurotischer Verstrickung einerseits und wirklicher Liebe andererseits sichtbar. Das erleichtert jeden einzelnen Partner ungemein und kann das Tor zur Liebe wieder öffnen.

Ja, natürlich. Das Tantra-Jahrestraining Tantric-Matrix > und die Tantra-Seminare sind grundsätzlich offen für jeden. Eine Ausnahme bilden Paarseminare, die jedoch als solche angekündigt sind.

Bei kurzen Zwei-Tages-Seminaren: Nein. Im Tantra-Massage-Seminar: Ja.

Bei längeren Seminaren mit Ritual (Intensivseminare >, Tantra-Jahrestraining Tantric Matrix >) ist Nacktheit von Vorteil, aber kein Zwang. Das Wichtigste dabei ist, dass man sich wohl fühlt. Physische Nacktheit erzeugt nicht automatisch emotionale Nacktheit. Letztere ist allerdings der Schlüssel für das tantrische Ritual und für die Liebe generell. Erfahrungsgemäß entsteht in den Gruppen sehr schnell Intimität. Allerdings anders, als sich das manch einer vorstellt. Bis es nämlich zum Ritual kommt, ist die Frage der Nacktheit meistens vergessen.

Warum?
Körpertherapie- und Tantra-Seminare dienen u. a. dazu, Zugang zu Lebendigkeit und zum gesamten Gefühlsspektrum wie Lust, Ekstase, Traurigkeit, Wut oder Zorn zu bekommen. Und dazu gehören auch Schamgefühle und Ängste. Die Strukturen unterstützen, dass man mit allem da sein darf und genau dadurch Öffnung geschehen kann.

Bewusstheit. Bewusstheit in allen Aspekten des Seins und Entwicklung von Mitgefühl und Liebe.

Was bedeutet das nun genau?

Im Körperlichen heißt das:

Den Körper tatsächlich als »Tempel« zu betrachten und damit entsprechend umzugehen. Die Aufmerksamkeit bewusst in jede Zelle, in jedes Körperteil lenken zu können. Den darauf folgenden Energiefluss durch die Entspanntheit wahrzunehmen und fühlen zu können, denn das erschafft ein Körper-Glücksgefühl. Den natürlichen Fluss im Körper samt Auf- und Entladung bis zum hellen Erschauern zu genießen und sich am Leben zu erfreuen!

Im Emotionalen bedeutet das:

Gleichermaßen emotional wahrnehmen zu können, was in mir geschieht. Bei Ambivalenzen sehr präzise spüren und differenzieren zu können, welche Anteile in mir selbst auftauchen. In der Lage zu sein, Öffnung und Nähe emotional zu zulassen – trotz und mit Angst und Befürchtungen. Dieses bei Bedarf zu kommunizieren oder auch Grenzen zu setzen, wo sie notwendig sind. Freude, Lust und Neugier, sich selbst zu fühlen. Tief mit sich selbst zu empfinden. So entsteht Raum im Herzen und die Öffnung für das Gegenüber: tiefes Mitempfinden und Mitgefühl für andere Wesen.

Im Mentalen heißt das:

Mentales Verstehen der Prozesse, um so den Verstand zu benutzen ein Leben zu kreieren, das dem eigenen Traum entspricht. Den Gefühlen einen Rahmen des Ausdruckes zu ermöglichen, um sie nicht mehr leugnen, rationalisieren oder kompensieren zu müssen. Die Kraft des Verstandes zur Verwirklichung zu nutzen.

Im Spirituellen bedeutet das:

Spirituell seine eigenen Wurzeln zu finden. Das weitaus Größere – oder wie immer man es auch nennen mag – hinter sich zu wissen und dem eigenen Weg zu folgen. Mehr und mehr im Einklang mit allem zu sein, um dadurch innere Stille zu schaffen, so dass Körper, Geist und vor allem auch das Herz zur Ruhe kommen, um die Voraussetzung für tiefe, menschenmögliche Erkenntnis zu schaffen.

Die Methoden sind für alle, die

  • ihre sinnliche Erlebnisfähigkeit steigern möchten.
  • tiefe Empfindungsfähigkeit und Mitgefühl entwickeln möchten.
  • ihre Energie ungehindert durch den Körper fließen lassen möchten, um mehr Kraft zu haben für alles, was sie begeistert im Leben.
  • ihr »ich« stärken möchten, um das Leben in vollen Zügen zu genießen.
  • Zentrierung, Gelassenheit und direkten Zugang zu ihrer inneren Stimme gewinnen wollen.
  • die Hingabe suchen – jenseits aller Ressentiments und Verletzungen durch das eigene oder andere Geschlecht.
  • emotionale Reife entwickeln möchten, um mehr Tiefe im Umgang und um wirkliche Intimität auf einer gesunden Basis zu erreichen.
  • sich wünschen, von der täglichen „Sparflamme“ ins flammende Bewusstsein hervor zu dringen.

Für weitere Informationen siehe Tantra-Jahrestraining Tantric Matrix >.

Ich mag das Wort Tantra, da es immer wieder Bedeutungen in sich trägt, die sich ändern.” (Annie Sprinkle)

Meine Seminare sind keine “Massenveranstaltungen”. Die Teilnehmerzahl liegt deshalb, je nach Seminarinhalt, zwischen 15 und 30 Teilnehmern.

(Tantra-)Begriffe

Rechtshändiger und linkshändiger Weg – Das Weiße und das Rote Tantra

Kurz und knapp erklärt, bezieht das sog. Rote (linkshändige ) Tantra körperlich-sexuelle Handlungen direkt ein. Der Körper wird sehr respektvoll behandelt, nämlich als Tempel des Geistes. Ihm gebührt Aufmerksamkeit und Verehrung. Sexuelle Praktiken werden als Energiequelle genutzt. Im Gegensatz dazu steht das sog. Weiße Tantra, das keinerlei sexuelle Handlungen anwendet, sondern mit dem Thema »Energiequelle« auf symbolisch-geistiger Ebene arbeitet.

Verweis auf das erste Energiezentrum

Die Bezeichnung »Rotes Tantra« verweist auf das erste Energiezentrum (Muladhara-Chakra) direkt am Damm (Perineum). Hier ruht die Kundalini-Shaktii. Die Farbe »Rot« bezieht sich auch auf den »Roten Tropfen«, das Menstruationsblut, mit dem weibliche Energie assoziert wird und das ebenfalls als Sakrament verehrt wird. Einige hinduistische und buddhistische Lehren besagen, dass der Mensch durch die Vermischung des »weißen Tropfens des Vaters« mit dem »roten Tropfen der Mutter« gezeugt wird.

Körperliche versus geistige Vereinigung

Insbesondere die sexuelle Praxis schockierte damals die traditionellen Ansichten von spiritueller Entwicklung. Aber auch im Westen ist das Tantra durch das Maithuna (siehe dazu auch die Frage/Antwort weiter unten) in Verruf geraten, so dass fälschlicherweise ausschließlich sexuelle Praktiken mit Tantra assoziert werden. Verschiedene Autoren (z. B. auch Yogananda) besagen, die Vereinigung des Maithuna-Rituals sei ein rein geistiger Akt. Hier unterscheidet sich das Rote Tantra, das die ganz praktische physische Vereinigung als ein Teil mit einbezieht, vom Weißen Tantra. Letzteres vollzieht den rituellen Geschlechtsverkehr durch symbolische Ersatzhandlungen. So haben die Dakshinacara-Anhänger die 5 Ms (auch pañca-makāra, also: 1) madya (Wein), 2) māṃsa (Fleisch), 3) matsya (Fisch), 4) mudrā (getrocknetes Getreide) und 5) maithuna (ritualisierter Geschlechtsakt)) durch andere Substanzen ersetzt bzw. üben dies nur noch rein geistig aus:

1. Kokosnusssaft Geistige Stille
2. Käse Einatmen
3. Ingwer Ausatmen
4. Reis Atem anhalten
5. Honig Meditation

Linkshändig = unrein

Die linke Hand wird in Indien mit Unreinheit assoziert. Das hat auch praktisch-hygienische Gründe, da man die linke Hand beim Toilettengang zum »Hintern abwischen« benutzt und die andere zum Essen. So lässt sich die Symbolik leicht verstehen. Der linkshändige Weg mit dem traditionellem Begriff vama-marga oder vamacara bezieht in der Praxis die Sexualität mit ein und schließt sie nicht aus.

Weg der Selbtserkenntnis

Auch wenn die Verwendung sexueller Praktiken im rituellen Kontext des im vamacara-Tantra charakteristisch war, so wurden diese nur von Eingeweihten (den Viryas, virya = Held) angewandt, die eine bestimmte Reife in ihrer Entwicklung erzielt hatten. Rotes Tantra ist also erst ab einem gewissen Reifegrad möglich. Der noch sinnenverhaftete Mensch gilt als Pashu (= Tier, Vieh) – und jeder Mensch tritt als Pashu auf den Pfad des Tantra ein. Die Pashu-Natur hinter sich zu lassen, ist ein wahrlich heldenhafter Akt, der sehr viel Selbsterkenntnis und Selbstkonfrontation erfordert. Danach wird die Virya-Natur im Feuer der sexuellen Vereinigung zelebriert und genährt, bis sie zur unzerstörbaren Diamant-Natur geworden ist.

Im Candamaharosana-Tantra (Das Tantra des Grausig- Groß- Schrecklichen) sagt die Vajrayogini dem Adepten: »Mit Küssen und Umarmen sollte er immer die Vajrayogini verehren. Physisch wenn er kann, geistig und verbal, wenn nicht. Derjenige, der mir dient, erreicht das Höchste. Ich bin identisch mit und in allen Körpern von Frauen zu finden. Es gibt keinen anderen Weg mir zu dienen, als das Weibliche zu verehren. Im Visualisieren meiner Verkörperung soll er Liebe machen. Aufgrund der Vereinigung von Vaijra (Penis, Linga) und Padma (Lotus ,Yoni, Vagina) werde ich Erleuchtung gewähren.« (siehe auch Miranda Shaw »Frauen im tantrischen Buddhismus«)

Der Unterschied zwischen Tantra und einem Swingerclub

Ein Besuch in einem Swingerclub oder eine scheinbar »freie Sexualität«, die auf fehlender Kapazität zur Nähe beruhen, auf falsch verstandener Freiheit, Beziehungsunfähigkeit oder dem jugendlichen Sturm und Drang entsprechen, sind damit nicht zu verwechseln. Ohne spirituelle Intention und Transformation bleibt die Vereinigung »nur« ein einfacher, sinnlicher – nichtsdestotrotz ein hoffentlich dennoch wunderbarer – Akt. Sie unterscheidet sich jedoch deutlich von einem rituellen Geschlechtsakt.

Da es sich hier um die sexuelle und die damit kraftvollste Energie handelt, kann dies im besten Fall ein sehr grandioses Erlebnis sein oder eben auch in der Konsequenz viel Übel auslösen, wie so oft im normalen Leben zu beobachten ist. An dieser Stelle möchte ich eine Stelle aus dem Hevajra-Tantra zitieren: »Mit demselben Gift, von dem ein Weniges ein lebendes Wesen töten würde, wird jener, der das Wesen von Gift versteht, es vertreiben. Durch jenes, durch das die Welt gebunden ist, durch eben dies werden die Bande aufgehoben. Wie in mir selbst, so ist in allen und allem gleicherweise wie in mir das höchste Selbst.« (Übersetzung Rainer F. Meyer)

Die Reinigung des Körpers von Blockaden, das Vereinen von Gegenpolen, die Analogie von äußerer und innerer Bewegung – dies alles sind Mittel und Methoden, um Boote überzusetzen und Bewusstheit zu erlangen. Es ist damit nicht zu Ende, sondern immer im Werden begriffen.

Margo Anand Naslednikow, die Begründerin des Sky Dancing Tantras sagt über Tantra: »Ich nenne diesen Weg zur sexuellen Ekstase den hohen Sex. Es ist ein einfacher schrittweise nachvollziehbarer Prozess für jeden, der einen sanften und bewussten Weg finden möchte um die sexuelle Vereinigung als Brücke zwischen Körper und Seele zu erfahren. Es geht also von einer erlebten Freude des Herzens und des Körpers zu einer Ekstase des Geistes.«

Das Tantra-Ritual lässt einen selten unberührt. Im tantrischen Ritual wird die sinnlich-erotische Energie zu transformativen Zwecken genutzt. Die Verbindung von Sinnlichkeit, Eros und Spiritualität kann erfahren werden, um sie später in das eigene Leben zu integrieren. Ein Partnerritual bietet z. B. die Möglichkeit, das Gegenüber mit einem anderen Blick jenseits des Alltags zu erleben und sich in Dankbarkeit und Liebe neu zu öffnen.

Klare Struktur – festgelegter Rahmen

Die klare Struktur und der festgelegte Rahmen geben Sicherheit und reduzieren die Angst, so dass Entwicklungsschritte leichter fallen. Wir können uns selbst neu erfahren – auf eine teilweise ernste, aber auch spielerische Art und Weise. Und wir lernen, Energie zu steigern, zu halten und auf höherem Energieniveau zu glühen. Sinnlichkeit ist erlaubt, mehr noch, sie wird rituell zelebriert. Für Menschen mit sexuellen Verletzungen oder jene, die Sexualität als tabu- und schambesetztes Thema erlebt haben, kann ein Ritual mit der entsprechenden Vorbereitung wie ein heilsamer Balsam wirken. Das direkte Erleben im tantrischen Ritual ist immer ein Spiegel für das gegenwärtige Sein.

Die letzte Nacht als Tantra-Ritual-Nacht

In allen längeren Seminaren (ab 3 Tagen)  sowie in der Tantra-Jahresgruppe wird in der letzten Nacht immer ein Tantra-Ritual zelebriert. Je nach Thema des Seminars steht am Ende ein Heilungsritual oder ein mehr klassisches Tantra-Ritual (z. B. im Seminar Tantric Matrix III – Verehrung! Verehrung! Verehrung! >). Das sinnliche Element und Erleben spielen im Ritual eine große Rolle. Daher ist das Schmücken des sog. tantrischen Tempels und der eigenen Person mit Tüchern, Farben, Schmuck etc. ein wesentlicher Punkt, der erfahrungsgemäss sehr viel Freude und Heiterkeit beim gemeinsamen Werk erzeugt.

Namasté (auch: Namaste) entstammt dem Sanskrit (nam = grüßen, verbeugen, verehren) und ist gleichermaßen eine Formel und Geste des Grußes, die vor allem im Hinduismus verwendet wird. Wortwörtlich übersetzt bedeutet Namasté »Verehrung dir«. Dem Gegenüber wird dadurch tiefer Respekt und Ehrerbietung entgegengebracht. Die dahinter steckende Aussage kann umschrieben werden mit: »Ich ehre den göttlichen Geist in dir, den ich auch in mir selbst ehre – und ich weiß, dass wir somit eins sind.«

Die Grußgeste wird üblicherweise mit den Händen ausgeführt. Die geöffneten Hände werden dabei, ähnlich dem Gebetsgestus in der katholischen Kirche, gefaltet, so dass die Handinnenflächen sich berühren. Sie werden an die Brust gelegt (nahe dem Herzen) und der Kopf wird leicht nach vorne gebeugt. In Indien wird dabei nicht zwingendermaßen die Grußformel ausgesprochen. Um seinem Gegenüber eine besonders tiefe Verehrung zuteil werden lassen, werden die Fingerspitzen der Zeigefinger dabei an die Stelle zwischen den Augen geführt, da sich dort nach hinduistischer Lehre das mystische »dritte Auge« befindet.

Namasté und Mahatma Ghandi

Die schönste Antwort darauf stammt meiner Ansicht nach von Mahatma Gandhi: »Ich ehre den Platz in dir, in dem das gesamte Universum residiert. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir wo, wenn Du dort bist und auch ich dort bin, wir beide nur noch eins sind.«

Die moderne Bioenergetik und Sexualtherapie nutzen die grundsätzlichen Erfahrungen und Konzepte des österreichischen Sexualforschers Wilhelm Reich und Alexander Lowen, seinem amerikanischen Schüler (Bioenergetische Analyse). Dem zugrunde liegt die Einsicht, dass der Mensch in seiner Entwicklungsgeschichte Gefühle abwehrt, die zu diesem Zeitpunkt zu viel bzw. nicht verdaubar für das Gesamtsystem sind.

Abgespaltene Gefühle und ihre Auswirkungen

Oftmals haben diese abgewehrten Gefühle ihren Urprung in der Kindheit und zeigen ihre Auswirkungen jedoch erst im Erwachsenenalter und zeigen sich beispielsweise im sexuellen Bereich. Die unterdrückten und abgespaltenen Gefühle können sich in einer chronisch angespannten Muskulatur manifestieren, wobei man hier auch von »Panzerung« spricht.

Methoden der Bioenergetik und Sexualtherapie

Bioenergetik und Sexualtherapie verwenden klassische bionergetische Übungen und Haltungen aus dem Yoga. Um die Einheit von Atmung, Stimme und Bewegung wiederherzustellen, werden Musik und Sprache verwendet, die den Prozess unterstützen. Zeit und Wiederholungsdauer unterscheidet sich in der Länge der Übung.

Sprache und Musik

Die Musik wirkt als Bindeglied zur Körpererinnerung. Sie trägt den Klienten und erleichtert es ihm, an »heruntergeschluckte« Gefühle und Erinnerungen zu gelangen, die direkt aus den Körperzellen stammen.

Der Therapeut begleitet diesen Prozess sprachlich und situationsbezogen und spiegelt z. B. die Rolle der Erziehungspersonen wider. So kann sich der Klient an abgespaltene Anteile erinnern. Die Erlaubnis, Gefühle auszudrücken, befreit das Nervensystem. Der Prozess löst hinterher meist Glücksgefühle aus und der Klient fühlt sich lebendig wie schon lang nicht mehr.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, sprachlich die eigene Kraft und die sensiblen Gefühle des Klienten zu bestätigen. Dies unterstützt den Zugang zur Trauer sowie das tiefe Mitgefühl für sich selbst und andere. Das eigene Körperempfinden steht im Mittelpunkt des Geschehens.

Gewinn der modernen Bioenergetik und Sexualtherapie

Die emotionale Integration geschieht leider nicht automatisch durch mentales Verstehen. Schön wär’s! Sie funktioniert durch das Einbeziehen von Körperempfinden und Körpererinnerung – und das genau ist der große Gewinn der modernen Bioenergetik und Sexualtherapie. So kann der geistige »Groschen« des mentalen Verständnisses direkt in den Körper fallen.

Mehr Informationen zu Bioenergetik und Sexualtherapie >

Tantric Matrix ist die Bezeichnung für mein Tantra-Jahrestraining >. Wieso heißt die Jahresgruppe Tantric Matrix?

Beide Begriffe – Tantric und Matrix – haben unterschiedliche Bedeutungen und sind in ihrer Kombination eine neue Ausrichtung, die meine Arbeit charakterisiert.

Tantra
Der Begriff Tantra verkörpert als mystische Erfahrung eine Weltsicht. Wie andere Weisheiten und spirituelle Lehren liegt der Ursprung in der Einheit, hier symbolisch die Gebärmutter oder im Daodejing »Das Tor des dunklen Weibes«.

Matrix
Das Wort Matrix entstammt dem Lateinischen und bedeutet übersetzt »Gebärmutter« (eigentlich: »Muttertier«). Jeder Mensch ist geboren aus dem Weiblichen, aus der Gebärmutter. In der Mathematik die Matrix eine Anordnung von Zahlenwerten in einer strukturierten Tabellenform. Der Film Matrix mit Keanu Reeves u.a. von den Wachowski-Schwestern ist sicher vielen bekannt. Mich begeisterte der großartig gesetzte Symbolgehalt des Kinohits.

Tantric Matrix
Zahlreiche Szenen des Films Matrix verbergen – mit einer künstlerisch und spannenden Note erzählt – erstaunlich viele Wahrheiten des Alltages: Wie im Film die Figur des Hauptdarstellers Neo, so steht man selbst auch in der Auseinandersetzung mit Tantra, Therapie und Persönlichkeitsentwicklung manchmal an einer (Lebens-)Schwelle und fragt sich: »Will ich wirklich alles wissen bzw. fühlen, was in den Tiefen meines Unterbewusstseins schwelt? Was passiert, wenn ich den nächsten Schritt mache, die Kontrolle mal aufgebe und die Tür aufmache? Wie wird sich mein Leben verändern? Ändert oder hält meine Beziehung wenn ich mich verändere?«

Der Film zeigt dieses Dilemma symbolisch durch die Entscheidung für die blaue oder rote Pille, die Neo angeboten wird. Bei der Entscheidung für die blaue Pille bleibt alles beim Alten, während sich bei der roten Pille die Wahrnehmung und damit das gesamt Erleben verändert. Als Neo zum ersten Mal »die Wahrheit« sieht, wird ihm übel. Ähnlich kann es auch manchmal in der Therapie sein: Wenn ursprüngliche Gefühle weit verdrängt wurden und das ganze Ausmaß des Wahnsinns bewusst wird, kann es sich regelrecht »zum Kotzen« anfühlen. Das Tor zur inneren Wahrheit ist nicht immer nur mit Rosen umwoben. Aber dahinter wartet die eigene Kraft, die auch Neo am Ende überraschend erfährt. Es lohnt sich, in die Tiefe zu gehen und sich selbst zu begegnen!

Der Begriff Tantra wird heutzutage oftmals mit etwas assoziiert, was sich zwischen Räucherstäbchen-Erleuchtung und Gruppensex mit Niveau befindet.

Was ist Tantra denn nun?

Tantra bedeutet in der Übersetzung “Gewebe, Zusammenhang, Kontinuum”. Es entstand als esoterischer Zweig des Hinduismus, später auch des Buddhismus. Seine Ursprünge liegen im 2. Jahrhundert, die Bütezeit war jedoch erst im 7./8. Jahrhundet, also zu einer Zeit, als in Europa die Völkerwanderung stattfand und das Ende der Antike einleitete.

Tantra ist eine spirituelle und mystische Richtung, die das Körperliche, das Weltliche, den Genuss und die Lust im Gegensatz zu anderen Richtungen nicht ausschließt. Es betrachtet die „Welt der Sinne“ nicht negativ, sondern benutzt sie, um durch Vereinigung zum Göttlichen zu gelangen. Einen menschlichen Körper zu haben, gilt im Tantra als äußerst kostbar. Er ist die Quelle der Kundalini-Erfahrung, die Wandlung hervorbringt. Im Gegensatz zur beispielsweise körperfeindlichen katholischen Kirche soll der Körper nicht überwunden, sondern erleuchtet werden.

Diese Zusammenhänge machen das Tantra sehr besonders. Wohlwissend betonen die Tantras die reine Motivation und Absicht hinter jeder Handlung sowie eine gute Führung: “Wenn man wirklich Vollkommenheit durch Weintrinken erreichte, würden alle Säufer Vollkommenheit erreichen. Würden Tugenden vom Fleischessen kommen, wären alle fleischfressenden Tiere dieser Welt tugendhaft. O Göttin, wenn Befreiung durch die Beglückung der Frauen möglich wäre, würden alle Wesen dieser Welt befreit sein.“  (Zitat aus dem Kularnava-Tantra)

Philosphie des Tantra

Die tantrische Philosophie besagt, dass Geist und Materie nicht vollständig getrennt sind. Sie macht keinen Unterschied zwischen der menschlichen und der göttlichen Sphäre. Geist und Materie gehören beide zu einer höheren Realität, die Teil unserer wahren Natur ist.

Das Tantra verwendet rituelle Techniken, Mantra- und Yantra-Praxis. Im Vergleich zu anderen Systemen wird das Weibliche (Shakti) im Tantra sehr verehrt. Die göttliche Mutter selbst wohnt nach den tantrischen Lehren im Körper als Kundalini-Energie. Diese schläft eingerollt am Ende der Wirbelsäule. Die tantrische Praxis zielt darauf hin, diese zu erwecken. Wenn sie erwacht, öffnet sie die verschiedenen Energiezentren des Körpers (Chakren) und steigt durch diese auf. Alle Gottheiten wohnen im menschlichen Körper, insbesondere in den Chakren. Die rechte Hälfte entspricht Shiva, dem männlichen Part, die Linke entspricht Shakti und ist damit weiblich.

Sex ist nur der erste Schritt, nicht der letzte – aber wenn wir den ersten Schritt nicht machen, verpassen wir auch den letzten.” (Osho)

  • emotionale Reife entwickeln möchten, um mehr Tiefe im Umgang und um wirkliche Intimität auf einer gesunden Basis zu erreichen.
  • sich wünschen, von der täglichen „Sparflamme“ ins flammende Bewusstsein hervor zu dringen.

Für weitere Informationen siehe Tantra-Jahrestraining Tantric Matrix >.

Ich mag das Wort Tantra, da es immer wieder Bedeutungen in sich trägt, die sich ändern.” (Annie Sprinkle)

Deshalb ist Tantra für mich NICHT

  • ein Ort für Kuschelsüchtige – aber es kommt vor, dass Du auf eine Art und Weise berührt wirst, die zu einem neuen Maßstab für Deine Kontakte werden.
  • ein Raumschiff, dass Dich ohne Eigenkonfrontation in andere Bewusstseinszustände verschaukelt – aber es kann vorkommen, dass Du durch persönliche Veränderung, Deinem Leben eine 180 Grad Wendung schenkst.
  • eine moderne Partnerschaftsbörse – aber es sind schon einige Partnerschaften bzw. Familien aus den Seminaren entstanden, da es im normalerweise nicht so leicht ist, sich im Alltag auf einer tiefen Ebene zu begegnen.
  • ein heimeliges Zuhause für alle, die sich auf dem Planeten nicht wohlfühlen – aber es geschieht, dass manch einer  Zugang zu allen Emotionen zurück erlangt und ebenso ein vorher nie da gewesenes Körpergefühl entwickelt.
  • eine noch geilere sexuelle Technik – aber es verändert oftmals vehement das Erleben der Sexualität.
  • ein weiterer Ort, wo der Geist benutzt wird, um sich zu Verstecken – aber oft geschieht es dass der Geist nachfolgend benutzt wird, um ein Leben zu kreiren, wie man es sich aus tiefster Sehnsucht erträumt hat.
  • ein Seminar, wo zwangsläufig immer Öl für Massage mitgebracht werden muss – aber wenn es im Programm steht, gibt es auch Massage.
  • kein neues Dogma – aber es gibt Prinzipien nach denen das Lebendige funktioniert, die man selbst erfahren kann.
  • ein Ort, wo alles so bleibt wie es ist, sondern wo man lernt in der Schönheit des Augenblickes, in Stille und tiefer Freude zu verweilen.
  • ein Ort, wo alle im Raum wahllos miteinander poppen – aber es kann im Ritual vorkommen, dass Sexualität in einem Raum stattfindet.

Maithuna oder Mithuna ist ein Begriff aus dem Sanskrit und bedeutet die sexuelle Vereinigung im rituellen Kontext (Heilige Sexualtät). Ein Maithuna-Ritual wurde in Indien in den tantrischen Schulen der Kaulas (shivaitische Schule des hinduistischen Tantra) und Shaktas (auch eine Schule des hinduistischen Tantras, die allerdings Shakti, die große Göttin, in den Vordergrund stellen und verehren) zelebriert und fand in der Gruppe statt.
Das Maithuna-Ritual ist Bestandteil des Pancha Tattva-Ritus. Hier werden die 5 Tattvas (die »5 Wahrheiten« oder die »5 Elemente«) oder die sogenannten »5 Ms« genutzt:

  1. Wein (Madya) – zur damaligen Zeit: Palmwein oder Kokosnussliquör
  2. Fleisch (Mamsa) – das in der hinduistischen Gesellschaft verpönte Rindfleisch
  3. Fisch (Matysa)
  4. Geröstetes Getreide (Mudra) – wahrscheinlich mit einem Aphrodisiakum vermischt (Christian Rätsch beschreibt in seinem Buch Tantra und Schamanismus in Nepal, dass der Gebrauch von die Sinne betörenden Kräutern und  Cannabis weit verbreitet waren)
  5. Sexuelle Vereinigung (Maithuna) – ritualisierter geschlechtlicher Akt

Wie schon der Übersetzung entnommen, stehen die fünf Ingredenzien für die fünf Elemente: Luft, Feuer, Wasser, Erde und Äther.

Maithuna: zwischen Tabubruch und spirituellem Akt

In einer Gesellschaft des Kastenwesens, wo Alkohol und Fleisch verpönt waren, bedeutete damals das Feiern der »5 Ms« einen Tabubruch und die Grenzüberschreitung der üblichen Regeln. Für die Tantriker war es ein Ausdruck der Rebellion gegen Moral und Sitte der alten Brahmanenkulte, sich mit Frauen aus niederen Kasten zu vereinigen (siehe auch die Frage/Antwort weiter oben zum Roten Tantra). Es ging jedoch weit über eine reine Vereinigung hinaus, denn die Tantriker verehrten die Frau und damit die in ihr inne wohnende Shakti zutiefst.

Zugleich stellte die Vereinigung einen Akt zur Überwindung der Dualität dar: Äußerlich wird vollzogen, was innerlich durch Meditation und langwährende Prozesse stattgefunden hat. Ja und Nein, Gut und Böse – die zwei Seiten einer Medaille werden verschmolzen im inneren Schmelztiegel des Geistes. Akzeptanz und Stille kehrt ein. Im Maithuna-Ritual verbinden die Paare bestenfalls Physis/Materie und Geist. Sie feiern ihre Göttlichkeit, die in ihnen wohnt: Shakti und Shiva. Und sie geben sich in Lust und voller Wonne in spürbarer Verbundenheit dem großen Ganzen hin.

Sexualmagie

Als sexualmagischen Akt kann man gegen Ende des Rituals eine Affirmation hinzuziehen. Die Energie des Orgasmus wird somit auf dem Höhepunkt der Lust umgewandelt und entweder für individuelle oder kollektive Absichten genutzt. Entsprechende Mantren sind hierbei förderlich.

Der Unterschied zwischen einem Maithuna-Ritual und einem Besuch im Swingerclub

Ein Besuch in einem Swingerclub oder eine scheinbar »freie Sexualität«, die auf fehlender Kapazität zur Nähe beruhen, auf falsch verstandener Freiheit, Beziehungsunfähigkeit oder dem jugendlichen Sturm und Drang entsprechen, sind damit nicht zu verwechseln. Ohne spirituelle Intention und Transformation bleibt die Vereinigung »nur« ein einfacher, sinnlicher – nichtsdestotrotz ein hoffentlich dennoch wunderbarer – Akt. Sie unterscheidet sich jedoch deutlich von einem rituellen Geschlechtsakt.

Da es sich hier um die sexuelle und die damit kraftvollste Energie handelt, kann dies im besten Fall ein sehr grandioses Erlebnis sein oder eben auch in der Konsequenz viel Übel auslösen, wie so oft im normalen Leben zu beobachten ist. An dieser Stelle möchte ich eine Stelle aus dem  Hevajra-Tantra zitieren: »Mit demselben Gift, von dem ein Weniges ein lebendes Wesen töten würde, wird jener, der das Wesen von Gift versteht, es vertreiben. Durch jenes, durch das die Welt gebunden ist, durch eben dies werden die Bande aufgehoben. Wie in mir selbst, so ist in allen und allem gleicherweise wie in mir das höchste Selbst.« (Übersetzung Rainer F. Meyer)

Die Reinigung des Körpers von Blockaden, das Vereinen von Gegenpolen, die Analogie von äußerer und innerer Bewegung – dies alles sind Mittel und Methoden, um Boote überzusetzen und Bewusstheit zu erlangen. Es ist damit nicht zu Ende, sondern immer im Werden begriffen.

Margo Anand Naslednikow, die Begründerin des Sky Dancing Tantras sagt über Tantra: »Ich nenne diesen Weg zur sexuellen Ekstase den hohen Sex. Es ist ein einfacher schrittweise nachvollziehbarer Prozess für jeden, der einen sanften und bewussten Weg finden möchte um die sexuelle Vereinigung als Brücke zwischen Körper und Seele zu erfahren. Es geht also von einer erlebten Freude des Herzens und des Körpers zu einer Ekstase des Geistes.«

Der Begriff Neo-Tantra tauchte in den 1970-er Jahren erstmals auf und wurde von dem indischen Philosophieprofessor Bhagwan Shree Rajneesh, der später unter dem Namen Osho weltweit bekannt wurde, als eine in die heutige Zeit übersetzte Form des Tantra propagiert. Neo-Tantra bezeichnet Tantra als eine zeitgemäße Fom der Verbindung von Sexualität und Spiritualität, deren Ziel es ist, die sexuelle Energie auf eine andere Bewusstseinsebene zu heben. Osho verwendete dafür Methoden, die u. a. auf den Forschungen von Wilhelm Reich und der Körpertherapie beruhten. Damit kreierte er eine Brücke zwischen östlicher Meditation und westlicher Psychotherapie. Im Westen machten Margot Anand und Andro das moderne Tantra bekannt.

Die Praxis des Neo-Tantra will verfeinerte Sinnlichkeit, befreite sexuelle Lust und meditatves geistiges Erleben verbinden. Es gibt unterschiedliche Stimmen zu den Begriffen, ebenso wie es unterschiedliche Lehrer mit verschiedenen Schwerpunkten gibt – so wie ein Blumenstrauß verschiedene Blüten besitzt.

De facto ist Neo-Tantra weder besser noch schlechter als traditionelle Richtungen. Es wendet sich mit der Unterstützung von westlichen Methoden an den modernen Menschen und an seine Bedürfnisse.

Slow Sex ist eine Variante der sexuellen Vereinigung. Es ist eher ein »in Liebe miteinander sein« – im Gegensatz zum »Liebe machen«. Oder anders ausgedrückt: Es beschreibt den Weg zum »orgiastisch sein« anstatt zielfokusiert »zum Orgasmus kommen«.

Praktisch gesehen beschreibt Slow Sex die genitale Vereinigung in Stille über einen längeren Zeitraum. Der Leistungsdruck entfällt, da weder eine Erektion und auch keine Bewegung notwendig ist. Auch der Druck, den Orgasmus als Ziel zu erreichen, fällt weg, denn das Hauptaugenmerk liegt hier in der Aufmerksamkeit, Beobachtung und Präsenz. Dies wird sowohl tief körperlich empfunden, als auch im Augenkontakt mit dem Partner hergestellt.

Durch bewusstes Atmen, Hineinhorchen in den Körper, Entspannung und Achtsamkeit entsteht ein sehr heilsamer Raum für Mann und Frau. Nach einiger Zeit können ganz feine Energieströme wahrgenommen werden, die sich in wunderbarer Weise verbinden. Eichel und Muttermund können sich auf sanfte Weise berühren und beieinander verharren. Diese Wahrnehmung bis in die kleinsten Zellen lässt den Liebesakt, zu einem immer fortdauernden Schöpfungsakt werden, indem sich zwei Energiekreisläufe verbinden. Wenn beide Partner zutiefst entspannt in sich ruhen und die orgasmische Energie in Stille genießen, kann so ein Zustand von Auflösung der Grenzen und Angstfreiheit entstehen.

Der Sexualakt wird zu einer tiefen, liebevollen Vereinigung, der Sex und Meditation verbindet. Diana Richardson hat ein ganzes Buch darüber geschrieben – für alle, die das gerne nachlesen möchten: Diana Richardson, Slow Sex – Zeit finden für die Liebe.

Die Ursprünge der Tantra-Massage lassen sich im Taoismus und im Tantra finden. Der Taoismus zielt u. a. darauf ab, ein langes Leben in Gesundheit zu ermöglichen und hat dafür verschiedene Elemente entwickelt. Die sexuelle Energie spielt dabei eine wichtige Rolle und wird zur Harmonisierung des Systems sowie zur erhöhten geistigen Wachsamkeit genutzt. Im Tantra werden die Sinne und das sinnliche Erleben kultiviert. Aber mehr noch: Das ganze Spektrum der sexuellen Energie und damit auch die Erkenntnis über unsere wahre Natur und die Auswirkungen unseres sexuellen Handelns auf die uns Nächsten und auf den ganzen Kosmos wird betrachtet und verwendet.

Erste westliche Begründer der heutigen Tantra-Massage waren Margot Anand, Andro sowie Annie Sprinkle und Joe Cramer in Amerika. Meine Tantra-Massage-Seminare (> Das Rosenritual – Einführung in die Tantra-Massage) beinhalten außerdem Einflüsse aus der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), der Akupressur (erotische Akupressur) und der Wirbelsäulenbehandlung.

Ganz konkret ist die Tantra-Massage eine sehr sinnliche und erotische Massage, die verschiedene Massagetechniken (aus der klassischen, der Thai- und der chinesischen Ganzkörpermassage) in sich vereint. Der Körper wird zum Tempel der Seele erkoren und voller Hingabe und Ehrerbietung berührt. Tantra-Massagen sind immer wieder individuelle Kunstwerke der Berührung und ein unvergessliches Erlebnis, das oftmals weit über die übliche Erfahrung von Sexualität hinausgeht. Sie lehren, die eigene Lust und Sinnlichkeit in vollen Zügen anzunehmen und zu genießen. Eine Tantra-Massage ist ein fantastisches Geschenk, in der tiefe Hingabe und Steigerung der Lust erfahren werden kann.

Der Begriff Mantra (auch: Mantram) kommt aus dem Sanskrit und bedeutet übersetzt soviel wie “heiliger Spruch, Lied, Hymne”. Damit ist eine Abfolge von Worten gemeint, die als Wiederholung singend, sprechend, flüsternd oder auch in Stille rezitiert wird. Je nach Art des Mantras kann dieses Rezitieren Energien freisetzen und wie ein Gebet fungieren. Das Mantra dient als Transformationsmittel und ist eines der klassischen Elemente im Tantra. Es besitzt eine bestimmte Schwingung: Durch Wiederholung, Konzentration oder der Zuordnung zu einer Gottheit wird eine bestimmte Geisteshaltung im Meditierenden unterstützt und installiert. Im Tantra-Jahrestraining Tantric Matrix > praktizieren wir die Gayatri-Mantren (mehr dazu >).

Der Begriff Ritual kommt aus dem Lateinischen (ritualis= den Ritus betreffend) und bezeichnet eine zeremonielle Handlung, die bestimmte Regeln und einen festgelegten Ablauf hat. Der damit geschaffene Rahmen gewährleistet einen besonderen Erfahrungsraum. Die äußere Ordnung, nach der ein Ritual verläuft, kann unterschiedlich sein. Sie ist abhängig vom sozialen oder religiösen Kontext bzw. der Absicht. Oftmals sind es teils äußere oder formelle Handlungen, die vollzogen werden. Grundlegende Prinzipien wie die der eigenen Aufmerksamkeit, Achtsamkeit, Konzentration, Respekt und Disziplin, finden sich in allen Ritualen. Die innere Haltung ist dabei besonders wichtig, denn sie erzeugt eine besondere Erfahrung weit über den Alltag hinaus.

Aus tantrischer Sicht lebt in jedem Menschen eine Kraft, die »Kundalini« genannt wird. Dem Tantrismus zufolge befindet sich diese Kraft am Ende der Wirbelsäule und ruht dort wie eine zusammengerollte Schlange (Sanskrit: kundala = gerollt, gewunden).

Durch verschiedene Techniken und Praktiken kann sie erweckt werden und das oberste Chakra am Scheitelpunkt durchstoßen. Hier vereinigt sie sich in transformierter Form mit der kosmischen Kraft und bringt dem Menschen höchste Glückseligkeit. Dem Aufsteigen der Kundalini geht eine wichtige Phase der Reinigung und Vorbereitung voraus. Es ist daher notwendig, kristallklare Bewusstheit in die verschiedenen Ebenen des Seins zu bringen: Insbesondere in den emotionalen Bereich, der oftmals im Kellergeschoß des Unbewussten verborgen liegt. Ansonsten kann es sein, dass der tantrische Adept »überschwemmt« wird von Visionen und Erfahrungen, die in der Entwicklung eher das Gegenteil hervorrufen.

Auch einige Vertreter der frühen westlichen Psychologie beschäftigten sich mit dem Kundalini-Phänomen, allen voran der Schweizer Carl Gustav Jung.

Bioenergetik und Körpertherapie

Holotropes Atmen bezeichnet eine Atemtechnik aus dem Bereich der Bioenergetik und Körpertherapie, die nicht zugängliche Bewusstseinszustände hervorrufen kann. In der Psychotherapie kann es helfen, Blockierungen zu überwinden. Der Begriff entstammt dem Griechischen (holos = ganz, trepein = sich richten auf, sich begeben).

Methodisch ähnelt holotropes Atmen dem Rebirthing, da es sich bei beiden um Atemtechniken handelt. Das holotrope Atmen ist ein sehr heftiges Atmen und erstreckt sich über einen langen Zeitraum (ca. 1-3 Stunden). Zur Unterstützung des Prozesses nutzt man Musik.

Die Technik wurde von dem tschechischen Psychotherapeuten, Psychiater und Medizinphilosophen Stanislav Grof und seiner Frau Christina im Esalen Institut in Big Sur (Kalifornien) entwickelt. Grof gilt als Vertreter der transpersonalen Psychologie und hat sich vor allem mit der Erforschung von erweiterten Bewusstseinszuständen beschäftigt.

Wir verwenden das holotrope Atmen u. a. im Tantra-Jahrestraining Tantric Matrix > sowie gelegentlich in körpertherapeutischen Einzelsitzungen.

Rebirthing heißt auf deutsch »Wiedergeburt« und beschreibt eine 1974 durch den US-Amerikaner Leonard Orr begründete Atemtechnik. Sie verwendet einen einfachen Atemrhythmus und verzichtet auf eine Pause zwischen dem Ein- und Ausatmen. Atmet man über einen längeren Zeitraum in diesem Rhythmus, dann können verschiedene Phänomene auftreten:

  • Blockierungen körperlich wie emotionaler Art werden spürbar
  • Erinnerungen und Bilder aus den Körperzellen können unerwartet im Bewusstsein auftauchen – manchmal sogar bis zur Geburt zurückgehend
  • spirituelle Erlebnisse individueller Art können erfahren werden

Ziel ist es, sich durch alle »Lebens-Dramen« und  Blockierungen »hindurch zu atmen«. Das erhöhte Energieniveau nach einer Sitzung ist im Körper sofort spürbar und wird sehr oft als befreiend empfunden. Die eigene Integrität und emotionale Ausdrucksfähigkeit wird durch den frei gewordenen Atemfluss gestärkt, der die Lebensenergie (Prana, Qi) in sich trägt.

In der Modernen Körpertherapie und Bioenergetik > und in den Seminaren (zum Beispiel imTantra-Jahrestraining Tantric Matrix >) wird das Rebirthing neben anderen Methoden verwendet.

Teilnehmerstimmen

Wer mehr zu meinen Seminaren wissen möchte und vor allem auch, wie Tantra uns hilft, Veränderungsprozesse anzustoßen: In den Teilnehmerstimmen > berichten Seminarteilnehmer eindrücklich davon.